Vor gut zehn Jahren wurde das Haus Yorckstraße 59, das am Rande unseres westlichen
Kreuzberger Kiezes liegt, quasi zu seinem Mittelpunkt. Im Zuge einer riesigen Polizeiaktion
waren am 6. Juni 2005 große Teile des Wohngebietes abgesperrt worden, um die Zwangsräumung des Hauses gegen einen breit unterstützten Widerstand durchführen zu können.
Schon in den Jahren zuvor hatte die Adresse in der abgekürzten Form die Blicke überall auf sich gezogen, der Slogan ‘Yorck 59 bleibt’ erschien auf unzähligen Plakaten, Transparenten und Maueraufschriften. Diejenigen, um die es dabei ging, konnten dennoch nicht dort bleiben und setzten ihr gemeinschaftliches Projekt recht erfolgreich an anderer Stelle fort, aber vielleicht gehörte als wesentliche Voraussetzung dafür diese Widerstandsgeschichte in der Yorckstraße, deren Namen sie in der Benennung ihres Kollektivs im Bethanien als “New Yorck“ erhalten haben.
Wir nehmen den Ablauf eines Jahrzehnts seitdem zum Anlass, die Ereignisse als besonders dramatische Phase im Zusammenhang der gesamten Geschichte des Hauses in Erinnerung zu rufen. Dieses übergreifende historische Vorgehen vermag Hinweise darauf zu geben, dass die damalige Verdrängung bereits typisch war für einen Gentrifizierungsdruck, wie er erst in den Jahren danach in diesem Wohnumfeld verstärkt wahrgenommen wurde und politische Protestaktionen anstieß.
Das Auftauchen prominenter Namen in Verbindung mit dem Haus ist in diesem Falle besonders bezeichnend für die Entwicklung. Nicht uninteressant erscheint
uns zugleich auch ein Blick auf die frühe Geschichte des Hauses, da es mit seiner Besonderheit günstige Voraussetzungen für eine spätere kulturelle und alternative Nutzung bot.
weiter dazu im Text in der folgenden .pdf Datei zu herunterladen unter :
https://drive.google.com/file/d/0ByRfaOYRIOv5cDAta3hCbmM5S3c/view?usp=sharing