Besonders vermerken möchte ich in Bezug auf die gesamte Kiezwoche die Zunahme von Kooperation und Vernetzung mit bestimmten Gruppen und Einrichtungen, so neben der weiterhin bestehenden kiezinternen Zusammenarbeit mit Glaßbrenner-Schule, Möckernkiez e.V., Jesus-Christus-Kirchengemeinde, Mietergemeinschaft, AG Gleisdreieck, VVN jetzt auch die mit Gruppen aus Nachbarkiezen (Wasserturmverein, Dreigroschenverein, Mieterrat Chamissoplatz, Mieten AG im Graefekiez, Mieterverein). Die recht praktische Bühne für die Musikgruppen - auch denen allen vielen Dank ! - wurde uns, um nur ein Beispiel zu nennen, vom Wasserturmverein nicht nur geliehen, sondern eigens hertransportiert und nachts wieder abgeholt. Ohne solch eine Improvisation und Solidarität könnten wir weder die ganz Kiezwoche noch das Abschlussfest organisieren (Dazu gehören natürlich auch einzelne engagierte und gratis arbeitende Personen wie Andreas Hammel mit seiner Sound-Anlage, Renate Ubach als Moderatorin, Pit Mischke als Verantwortlicher für Plakate und Außenwerbung, Christian Schmidt-Hermsdorf als der Organisator von Ständen - und vielleicht habe ich hier noch etliche vergessen).
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Hinweisen möchte ich darauf, dass in dieser Woche noch einiges weiter läuft. Die Ausstellung 'Kunst im Kiez' in den Räumen des ehemaligen Café Mora (Riehmers Hofgarten Komplex, Großbeerenstr. 57A) ist täglich zwischen 14.00 Uhr und 19.00 Uhr geöffnet und endet am Samstagabend mit einer Finissage mit Live Musik. Die im Faltblatt für Freitagabend angekündigte 'Café Mora'-Lesung wurdern von den vorgesehenen Veranstaltern leider abgesagt.
Ganz besonders sei hier auch darauf hingewiesen, dass die historische Ausstellung in der ersten Etage des Rathauses (Yorckstr. 4-11) bis zum Wochende (d.h. bis Freitagabend, am Samstag ist dort geschlossen) weiter läuft. Sie hat nach der langen Vorbereitung und mit ihrem speziellem historischen Bezug noch mehr Beachtung verdient.
Austellung 150 Jahre Tempelhofer Vorstadt im Rathaus Kreuzberg |
Dazu hier noch einmal zur Erinnerung: Im Jahre 1861 wurde die Feld- und Wiesengegend, in der dann in den 1860er Jahren und danach recht stürmisch unser Wohnviertel entstand, als 'Tempelhofer Vorstadt' in die Stadt Berlin eingemeindet. Vorher war die Zollmauer mit Toren wie 'Hallesches Tor', Wassertor', 'Kottbusser Tor' 'Schlesisches Tor' etc. die Stadtgrenze. Auch der sogenannte 'Hobrecht-Plan', der von da an die Grundstrukturen unserer Wohngegend bestimmen sollte, entstand zu diesem Zeitpunkt. In den einschlägigen Büchern zur Geschichte Berlins ist nachzulesen, dass die Expansion der Stadt im Jahre 1861 über die Zollmauern hinweg (auch Moabit, Wedding und Gesundbrunnen betreffend) ein bedeutsamer Schritt für die gesamte Berliner Stadtentwicklung war. Runde Zahlen wie in diesemFalle die 150 Jahre sind ein guter Anlass, an solche einschneidenden Ereignisse sowie ihre Folgen bis zur Gegenwart hin zu erinnern, und es ist eigentlich verwunderlich, dass das Jubiläum anderenorts in Berlin sowie in den Medien offenbar fast nirgends beachtet worden ist.
Um einen ersten Eindruck vom Charakter der laufenden Ausstellung zu vermitteln, wird hier im Anhang die erste von insgesamt 16 mit Texten und Bildern versehenen Stelltafeln abgebildet.
Außerdem enthält der Anhang einen Werbezettel für das jetzt mit Nachdruck zu vertreibende neue 'Kreuzberger Horn'-Heft mit Angabe der Verkaufsstellen im Kiez.
Mit guten Wünschen für vielleicht noch ein paar schöne Sommertage (sieht jetzt unmittelbar aber wohl wieder nicht danach aus)
und besten Grüßen von Jürgen Enkemann